KLU Talks Business ... mit Sophie Drakopoulos

Nachhaltigkeitsbeauftragte: ein wichtiger und ein zunehmend gefragter Job. In den Spannungsfeldern zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Möglichkeiten und Grenzen, Theorie und Praxis. Sophie Drakopoulos, Nachhaltigkeitsbeautragte bei DB Schenker und Teilnehmende des Sustainability Management (SuMo)-Programms gibt uns Einblicke in ihr spannendes Tätigkeitsfeld.

Was genau umfasst Deine Tätigkeit, als Nachhaltigkeitsbeauftrage bei DB Schenker?

Sophie Drakopoulos: DB Schenker gehört mit rund 76.600 Beschäftigten in über 130 Ländern zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand. Ich bin im Geschäftsfeld „Seefracht“ angesiedelt und kümmere mich hier um alle Themen rund um die Nachhaltigkeit. Das geht beim Thema Reporting los, industrie-spezifische Regularien und deren Konsequenzen im Blick zu behalten bis hin zu Kundenlösungen, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Bereits heute können wir unseren Kunden Lösungen anbieten, wie sie ihre Emissionen, die aus den Seefrachttransporten entstehen, reduzieren können. Hierfür arbeite ich viel mit internen und externen Stakeholdern zusammen.

Was findest du spannend? Was sind die Herausforderungen, die Du erlebt hast?

Drakopoulos: Genau dieses Zusammenspiel aus Seefracht und Nachhaltigkeit finde ich total interessant. Die globale Seefracht als Verkehrsträger interkontinentaler Transporte ist super spannend für sich allein. Ohne sie würde unser Alltag ganz anders aussehen, denn die meisten Güter werden schlichtweg über den Seeweg transportiert und sie ist somit ungefragt das Rückgrat unserer globalen Wirtschaft. Dies ist spätestens während der Corona Pandemie und dem Inzident im Suezkanal vielen bewusst geworden, als Lieferketten plötzlich nicht mehr so reibungslos funktionierten wie zuvor.

In Sachen Nachhaltigkeit kann man sagen, dass die Seefracht glücklicherweise bereits das umweltfreundlichste Transportmittel im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern ist. In absoluten Zahlen verursacht die Seefracht aber natürlich immer noch eine Menge Treibhaugase jedes Jahr, denn Containerschiffe werden noch immer überwiegend noch mit fossilen Treibstoffen wie Schweröl, Diesel und LNG betrieben und verursachen deshalb kontinuierlich neue Emissionen. Dies muss sich ändern, denn künftig werden eher mehr Güter per Seefracht transportiert. Hier tut sich einiges auf regulatorischer Seite, aber auch die Nachfrage erhöht den Druck auf eine Transformation und beides ist auch gut so und notwendig, denn wenn wir eines nicht haben, dann ist es zu viel Zeit und das ist vermutlich im größeren Sinne die größte Herausforderung. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es industrieübergreifende Zusammenarbeit und proaktives Handeln. Beides sehe ich glücklicherweise in meiner Arbeit täglich.

Du bist eine unserer ersten Absolventinnen des Master in Sustainable Mangement and Operations (SuMO). Was waren Deine Erwartungen und wurden sie bislang erfüllt?

Drakopoulos: Ich finde es toll, dass es das SuMO-Programm gibt, für mich verbindet es an der KLU die zwei Themen, die mir so am Herzen liegen und mich umtreiben: Logistik und Nachhaltigkeit, bloß aus akademischer Sicht. Auch wenn ich bereits viel industrie-übergreifend arbeite, war es mir ein Wunsch die Themen aus meinem Arbeitsalltag nochmal von einer anderen Perspektive zu beleuchten und auch rein fachlich die Hintergründe besser verstehen zu können. Und das tut es auch, aber ich bin mir der Möglichkeit an der KLU auch sehr bewusst und nutze es entsprechend. Es gibt keine Frage, die ich nicht stelle, aber die Lehrkräfte der KLU geben auch entsprechend Raum und Zeit alle Fragen stellen zu können und sofern nötig FachexpertInnen zur Rate zu holen, um alle Antworten zu finden. Wir sind die erste Kohorte des Studienganges und ich bin mir sicher, dass der Studiengang nicht an Wichtigkeit verlieren wird. Die Notwendigkeit des Fokus auf Nachhaltigkeit wird auf jeden Fall nicht geringer, sondern nur dringlicher. 

Die KLU in 3 Worten?

Drakopoulos: Logistik, Hamburg, persönlich